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Günter Schmauzer: „Es ist eine Katastrophe!”

Seit 40 Jahren ist Günter Schmauzer Fleischermeister - und hofft heute, dass es auch noch ein 41. Jahr geben wird.

Leserbrief der Traditionsfleischerei

Gemeinsam mit seiner Frau Dagmar betreibt Günter Schmauzer seinen gleichnamigen Meisterberieb in Ferlach im Rosental. Der Fleischermeister mit Leib und Seele produziert hier Fleisch- und Wurstprodukte nach traditioneller Kärntner Weise. Kunden schätzen die Frische, die Würze und den urtümlichen Geschmack der handwerklich erzeugten Waren und den regionalen Bezug der Rohstoffe. Spezialitäten wie Salate, Suppeneinlagen, Fertig- und Halbfertiggerichte werden Vorort im Geschäft in der Siebenhügelstraße 28 in Klagenfurt gefertigt. „Wir stehen in großer Verantwortung mit Tier und Natur und deshalb legen wir größten Wert auf artgerechte Tierhaltung. Darum schätzen wir unsere heimische bäuerliche Landwirtschaft mit kleinen Tierbeständen, die uns mit besten, gesunden und genfreien Rohstoffen versorgt”, ist auch auf der Homepage der Traditionsfleischerei zu lesen. 

Und natürlich stehen Günter und Dagmar Schmauzer auch während der Corona-Krise jeden Tag im Geschäft und halten mit vereinten Kräften die Nahversorgung für ihre Kunden aufrecht – und gehören somit auch zu den vielen vergessenen Helden der Corona-Krise.

Ein Umstand, den der Nahversorger nicht unkommentiert lassen möchte – dieser Brief erreichte die Fleisch & Co-Redaktion!

Dagmar und Günter Schmauzer „bedanken” sich bei der Regierung für die Gleichbehandlung!

Sehr geehrte Damen und Herren!

Die Maßnahmen der Regierung zur Corona-Krise sind sicherlich notwendig und großteils in Ordnung. Trotzdem sind viele Aktionen der Ministerien eine Katastrophe für die kleinen Nahversorger wie Bäcker, Fleischer, Bio-Läden, Feinkost-Geschäfte u. v. m. die tagtäglich Ihren Mann/Frau stehen und trotzdem keine Unterstützung genießen.

Während die Supermärkte noch gar nicht überlegten etwas für Ihre Mitarbeiter/innen zu tun und die Kassierer/innen ohne Schutzglas arbeiten mussten, hatten wir aus Sorge für unser Personal, schon seit dem ersten (!) Tag der Krise, einen Komplettschutz aus Plexiglas über unserer Verkaufstheke installieren lassen und haben die regulären Öffnungszeiten freiwillig verkürzt. 
Während Supermärkte den größten Ansturm auf Ihre Geschäfte haben und die besten Umsatzzahlen Ihres Bestehens schreiben, haben wir 50 Prozent unseres Umsatzes eingebüßt, durch Zwangsschließung unserer Imbiss-Verkaufsfläche.

Blumengeschäfte und andere Läden mussten komplett schließen, aber im Supermarktgedränge wird alles und jedes verkauft, wo die Ansteckungsgefahr um etliches höher ist als in kleineren Geschäften. Zu guter Letzt erhielt der Großhandel noch die Erlaubnis, an Endverbraucher direkt zu verkaufen, was nun den Effekt hat, dass unsere Kunden zum gleichen Preis den wir im Großhandel haben einkaufen können.

Masken, Gummihandschuhe, Handdesinfektionsmittel als auch Spender mit Pumpe sieht man nur in den Supermärkten und im Parlament. Wir Kleine bekommen nichts geliefert und müssen schauen wie wir das irgendwie stemmen.

Ich bin dieses Jahr im 40. Jahr meiner Selbstständigkeit als Fleischermeister – und hoffe, dass es noch ein 41. Jahr geben wird.

An dieser Stelle noch großen Dank an unsere Regierung für die gerechte Gleichbehandlung.

m.f.g. Günter Schmauzer

Fleisch & Co

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